Es ist physikalisch gesichert, dass die Vergangenheit nicht zu existieren aufhört, nur weil WIR nicht mehr 'dort' sind (oder sollte man "dann" sagen?).
Es scheint derzeit zwar fast ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, diese mit Sicherheit existierende Vergangenheit, die uns ja nur von unserer Warte aus als solche erscheint, irgendwie körperlich erreichen zu können.
Es gibt zwar mehrere theoretische Überlegungen, wie so eine Zeitreise realisiert werden könnte, aber nur in Verbindung mit Hilfsmitteln, welche fast sicher nie zur Verfügung stehen werden.
Ob wir oder sonst jemand solche Zeitreisen in die Vergangenheit jemals realisieren können werden, spielt aber für Überlegungen zu Deiner Frage keine Rolle:
Wichtig ist einzig die gesicherte Tatsache, dass die Vergangenheit gar nicht vergangen ist, sonder wir es sind, die 'gegangen' sind.
Die Reise selbst ist vielleicht nie zu realisieren, aber das ZIEL einer solchen Reise existiert wirklich!
Die Natur kann aber nicht wissen, wie dumm wir sind, und dass wir diese Reise in die Vergangenheit technisch nicht erreichen können. Die Natur stellt uns das Ziel dieser Zeitreise zur Verfügung, und darum muss sie auch alles zur Verfügung stellen, damit eine eventuelle Superzivilisation, die in der Lage wäre dieses Reiseziel doch zu erreichen, keine unlösbar paradoxe Situationen erleben würde!
Und der einzige Ausweg aus den bekannten Zeitreiseparadoxa (Großvaterparadox [das Paradox, welches Existenz vernichtet] und Informationsparadox [das Paradox, welches Existenz hervorbringt]) ist schlicht und einfach die Existenz aller möglichen Möglichkeiten für alle möglichen Zeitpunkte.
So betrachtet ist die Zeit dann plötzlich keine Linie mehr, auf welcher eine festgelegte Entwicklung von Vergangenheit zur Zukunft liegt, sondern diese Linie wird plötzlich zur FLÄCHE!
Es sind keine einzelnen Abzweigungen paralleler Möglichkeitswelten an entscheidenden Zeitpunkten, sondern es zweigen zu JEDEM Zeitpunkt ALLE möglichen parallelen Entwicklungsmöglichkeiten ab, so dass es keine Netzstruktur von Entwicklungslinien gibt, sondern eine lückenlose Fläche.
Das ist aber lediglich auf das zweidimensionale Bild der "Zeitlinie" übertrage richtig!
In Wahrheit trifft wohl nicht das zweidimensional Bild einer Fläche zu, mit der man das Zeit-Möglichkeits-'Geflecht' beschreiben könnte, sondern eher das Bild (!!) eines dreidimensionalen Raums, in welchem sich die sich verzweigenden Möglichkeiten aller Zeiten ausbreiten.
Nur das BILD eines Raumes wohlgemerkt! :)
Innerhalb eines solchen umfassenden und lückenlosen Zeit-Möglichkeits-Geflechts lösen sich alle eventuell auftauchenden Paradoxa durch eventuelle Zeitreisen mit Leichtigkeit auf.
Und wie gesagt, wenn die Natur der Dinge uns die Ziele von Zeitreisen zur Verfügung stellt, dann ist die Natur mit Sicherheit auch so beschaffen, dass durch das bereisen dieser Ziele keine unmöglichen Paradoxa auftreten würden!
Viele Grüße,
Martin
Nachtrag:
Zu Deinen weiteren Details:
So kann ich das nicht ausdrücken. Es geht nicht um von einander getrennte Parallelwelten, sondern um EINE Welt aller Möglichkeiten. Und innerhalb dieser Welt sind wir alle und 'surfen' mittels unseres biologischen Körpers (so altern wir durch die Zeit) sowie unserer Entscheidungen (so biegen wir beim Altern in Alternativrichtungen ab) durch diese eine Welt, die größer und vielschichtiger ist, als wir bisher annahmen.