Frage:
Sind wir alles sklaven eigentlich?
sonicdiary20
2006-12-10 14:57:47 UTC
man überlegt..und da fällt mir ein..man wird geboren..erzogen, muss arbeiten, sich an regeln halten, in häusern leben, abgepackte lebensmittel essen, die beerdingungn kostet geld..die kirche die sagt was wir tun sollen..die medien..musik..eigentlich sind wir irgendwie nur sklaven und normal müssten wir frei leben und uns dorthin bewegen dürfen wo wir wollten eigentich. ich philosophier rum, lol. was meint ihr denn dazu?
Dreizehn antworten:
ramsjoen
2006-12-10 15:34:03 UTC
Zumindest hier in Mitteleuropa gelten Menschenrechte. Die Freiheit des Individuums ist im Rahmen dieser Menschenrechte ein sehr hohes gut, das durch staatliche Institutionen geschützt wird - oder doch werden sollte. So hat jeder die Freiheit der Berufswahl, des Glaubens, der Rede, Freizügigkeit und noch ein paar andere Dinge.



Wir leben in einer sozialen Gemeinschaft, und Gemeinschaften kommen ohne Regeln nicht aus. Selbst in der Teamarbeit kennt man vier Stufen der Teamentwicklung: Forming - man kommt zusammen. Storming - man hat Konflikte und steckt Grenzen ab. Norming - man gibt sich Regeln. Performing - selbsterklärend. Das gesellschaftliche "norming" ist ein historischer Prozess. So sind z.B. die zehn christlichen Gebote solch eine Normierung, oder auch das Grundgesetz.



Darüber hinaus wird es tatsächlich ziemlich philosophisch. Wir haben z.B. sehr fundamentale Instinkte wie z.B. Überleben wollen. Macht uns dies nun unfrei? Dass Eltern Kindern Grenzen aufzeigen, sie erziehen, ist recht normal und auch notwendig, sonst wäre das Überleben in der Gemeinschaft problematisch. Sich an Regeln halten... Nun, jeder kann gegen jede Regel verstoßen, sofern er bereit ist, die Konsequenzen zu ziehen. Man kann dabei auch einen Mord begehen. Nur: Wer wäre schon gerne Mordopfer. Die Sanktionen für diesen "Regelverstoß" sind sicherlich keine Beschränkung persönlicher Freiheit oder gar Versklavung sondern eher Schutz des Individuums durch die Gemeinschaft vor anderen Individuen.



In Häusern leben - das muss nun wirklich niemand. Niemand hält Dich davon ab, unter der Brücke zu wohnen, es ist nur etwas unbequem, vor allem um diese Jahreszeit. Abgepackte Lebensmittel? Es gibt genügend Frischwaren. Dass Beerdigungen was kosten, liegt daran, dass dahinter eine Dienstleistung steckt. Ich denke, auch das ist keine Form der Sklaverei. Die Kirche mag vieles sagen, aber niemand muss darauf hören. Medien, Musik... Niemand muss tun, was sugeriert wird,dies ist eher eine Frage der eigenen Bewußtheit. Weißt Du, was Du wirklich(!) willst, oder lässt Du Dir sagen, was du zu wollen hast. Anders formuliert: Lebst Du, oder wirst Du gelebt?



Darüber hinaus sind wir noch ziemlich ferngesteuert durch unsere Gene.



Ich denke, es ist eine Lebensaufgabe, dass wir heraus bekommen, was tatsächlich von uns selbst kommt, und was uns andere Leute aufoktruhiert haben. Aber, wie meinte einmal eine Bekannte von mir so trefflich: Erwachsen ist man, wenn man trotzdem macht, was die Eltern gesagt haben.



Letztendlich ist es auch nicht relevant, wie frei wir objektiv sind, sondern wir frei wir uns subjektiv fühlen. Wenn jemand zufrieden mit dem Leben ist, das er lebt, egal ob als König oder als Sklave, dann hat er keinen Grund, daran etwas zu ändern.
anonymous
2006-12-10 23:01:59 UTC
Wenn jeder "frei" leben und tun und lassen würde, was ihm grad in den Sinn kommt, würdest Du Dich sicherlich weniger wohl auf dieser Welt fühlen.



Solche Ideen funktonieren leider nur dann, wenn sie von einigen wenigen ausgelebt werden. Die fühlen sich dann weniger gegängelt und drangsaliert. Wenn die totale Anarchie uns hingegen ins Chaos gestürzt hat, dann gewinnt niemand.



Außerdem: einige der Zwänge, denen Du Dich ausgesetzt siehst, kannst Du problemlos entrinnen. Wer zwingt Dich zum Beispiel zum Kauf von industriell gefertigten Lebensmitteln?
anonymous
2006-12-10 23:02:20 UTC
Wir sind keine Sklaven, wir machen uns zu Sklaven.



Wir könnten auch auf eine einsame Insel gehen - dort bräuchten wir nicht arbeiten, uns nicht an Regeln halten (an welche auch, wenn wir alleine sind?), wenn wir tot sind... (führ ich jetzt nicht weiter aus), da gibt's auch keine Kirche, keine Medien, keine Musik (höchstens, wenn wir uns selber ein Musikinstrument basteln) und und und...



Aber wer will das schon? Ich nicht, also bin ich lieber "Sklave" und genieße die Annehmlichkeiten der Zivilisation.
Tarek M
2006-12-10 23:02:05 UTC
Ja hast Recht, deswegen Wünsche ich mir imme auf einer einsamen Insel zu leben und von nichts und niemandem gestört zu werden!

Das ist aber die heutige Konsumgesellschaft!
Sidanah_die_Froschkönigin
2006-12-10 23:01:54 UTC
Nur wer sich selber dazu macht. Wir haben eine Verantwortung uns selbst und anderen gegenüber, aber das heißt nicht, dass wir uns deswegen selber versklaven müssen. Ist aber auch irgendwie Ansichtssache.
Andreas H
2006-12-11 00:46:48 UTC
Im Grunde genommen hast Du voll kommen Recht .

Man könnte einfach her gehen ,sich mit ein paar Leuten zusammen tun und der so genannten Zivilisation den Rücken kehren.

In einem kleinen Dorf weit weg vom Rest der Welt.

Dort könnte man dann selbst entscheiden was gut oder schlecht

ist.Keine Steuern,keine Miete und keine Versicherungen mehr.

Alles schön und gut,aber wie weit würdest Du gehen ?

Was würdest Du, für dein Traum frei zu sein, opfern ?

Was währe wenn Du dir ein Bein brichst oder ein harter Winter kommt ?

Währst Du bereit dieses Risiko ein zu gehen ?
nachtigall
2006-12-10 23:57:39 UTC
Das Miteinander von Menschen erfordert Regeln, deswegen würde ich das nicht gleichsetzen mit Sklaverei. Wenn jeder wirklich ungehindert alles machen würde und dürfte, wonach ihm der Sinn steht - dieses Chaos möchte ich nicht erleben! Regeln bedeuten auch Sicherheit.
Laredo
2006-12-10 23:50:12 UTC
Jeder kann sich befreien, zumindest von "deutschen Joch". Ich habe dies vor 7 Jahren getan und nie bereut. Heute bin ich kein Sklave mehr!
anonymous
2006-12-10 23:40:55 UTC
Sklave ist man nur dann, wenn man etwas tut, was man eigentlich nicht tun möchte und wenn man sich dem schicksalhaft ergibt!

Dabei ist es zugegebenermaßen nicht einfach, sich innerhalb der vielen Regeln, die es hierzulande gibt, noch zurechtzufinden. Es gibt viel zu viele und noch dazu reichlich überflüssiges (Regeln, Verordnungen und Gesetze). Darüber hinaus kann man bei der Einstellung mancher Politiker z.B. zur Arbeits- Gesetzgebung schon einen Hang zur "Zwangsarbeit" feststellen, was aus meiner Sicht eindeutig nach dem GG gegen die Menschenwürde verstößt.

Man muß allerdings auch unterscheiden lernen, was unbedingt zum eigenen Überleben notwendig ist und was nicht. Und dann nach Möglichkeit "aus der Not eine Tugend" machen! (und wehren muß man sich natürlich auch, so gut man irgend kann)
anonymous
2006-12-10 23:05:40 UTC
Wohl eher Zombies als Sklaven
marc
2006-12-10 23:08:08 UTC
kommt drauf an in welcher schicht der gesellschaft du dich befindest. Bist du ein einfacher arbeiter bzw. angestellter, so wie die allermeisten, dann ja.....sei dir gewiss....du bist ein sklave. Ein moderner sklave, so mit playstation und flachbildfernsehen, aber du bist und bleibst ein sklave. Aber hey....mach dir nichts draus. Back dir'n eis, pfeiff dir eins und hoffe auf ein nächstes leben als könig von schlaraffanien.
anonymous
2006-12-10 23:00:14 UTC
Slave of the rythm, that´s me...
PudelDeLuxe
2006-12-10 23:01:29 UTC
Ich nicht, ich bin Master!


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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