So wie es alpha-Männchen und -Weibchen gibt, so gibt es auch alpha-Götter. Die Demiurgen der großen Religionen sind Schöpfergottheiten und von daher Handelnde. Ein alpha-Gott handelt nicht, er schreibt. Hier tritt der Leib-Seele-Dualismus, der die Menschheit bis heute beschäftigt, bereits in mythischer Vorzeit auf. Später finden wir ihn in der griechischen Mythologie und in der Bibel.
Wenn in Goethes Faust die Sprache auf die Übersetzung des Wortes "logos" kommt, das sowohl als "Wort" als auch als "Tat" übersetzt werden kann, so findet hier eine neuzeitliche Auseinandersetzung mit dem Prinzip des alpha-Gottes im Gegensatz zum Demiurgen statt. Trug bei Goethe noch der Demiurg den Sieg davon ("im Anfang war die Tat"), so sieht sich die moderne Dienstleistungsgesellschaft mehr und mehr mit dem alpha-Gott konfrontiert ("das Medium ist die Botschaft").
Es scheint sich hierbei um einen nicht-ursächlichen Dualismus zu handeln, dessen Ursprung sicherlich schon in der Jungsteinzeit anzusiedeln ist.